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CV

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ARBEITSMETHODE


In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit dem Zufall als stilistisches Element, 

um Unvorhersehbares bewusst zum integrierten Bildbestandteil zu machen.

Mein Interesse gilt den Übersetzungsfehlern und Brüchen, die sich wie 

kleine Unfälle während des Schaffensprozesses manifestieren.


Die von mir verwendeten Materialien erzählen von ihren Begegnungen 

und Auseinandersetzungen. Sie gehen Verbindungen ein oder widersetzen 

sich und bilden Flecke, Fehlstellen oder Risse.


Ich arbeite mit experimentellen Drucktechniken und kombiniere dabei unter-

schiedliche Medien und deren spezifische Eigenschaften. Vorwiegend verwende 

ich digital erstellte Druckvorlagen, die ich in Tintenstrahldrucke und/oder 

Monotypien mit Ölfarbe übersetze. Meist gehe ich dabei seriell vor, wobei meine 

Drucke in methodischem oder thematischem Zusammenhang stehen.


Mein Ansatz ist in erster Linie formaler Natur. Meine Arbeiten stehen in der 

Tradition der Abstraktion, die sie kritisch beleuchten und hinterfragen. 

Ich interessiere mich für die ästhetische Auseinandersetzung mit Formen, Farben 

und Materialien; dazu wähle ich einfache grafische und geometrische Figuren, 

die ich im Verlauf der Übertragung spielerisch aufbreche und neu definiere.


Das Motiv ist von Beginn an konstruiert, kann sich jedoch durch Eingriffe, 

wie das Falten, Abdecken oder Freilegen der zu bedruckenden Fläche verändern. 

Jedes Stadium wirft neue Fragen auf und bedingt Entscheidungen, die den 

weiteren Verlauf beeinflussen und das Endresultat unvorhersehbar machen.

Ich provoziere Verschiebungen und Ungenauigkeiten und nutze diese Störungen 

als Ansatz. Das Prozesshafte, die Spuren der Beanspruchung und die offen-

sichtlichen Reparaturen geben der Arbeit ihre Lebendigkeit.


Im Vordergrund steht das existente Erscheinungsbild – die reale Präsenz der 

Materie. Ohne implizit narrativ zu sein, sind meine Arbeiten doch Ausdruck und 

Konzept. Sie spiegeln ihren Entstehungsprozess und erzeugen ein Spannungsfeld 

zwischen den ihnen immanenten Materialien, der manuellen Ausarbeitung und 

dem visuellen, formal-ästhetischen Ausdruck. In ihrer Präsenz liegt die Aussage.

Meine Arbeiten sind, was sie zeigen und was in ihnen gesehen wird.


Lola Läufer, 2016